Mietverträge und Schlüssel
Mietverträge und Schlüssel
An alles gedacht? Ein Leitfaden hilft beim Vermieten. Foto: © Udo Domnick, pixelio.de

Seit 1. Juni ist es nun gültig: das Bestellerprinzip bei Vermietung und Verkauf von Immobilien. Es besagt, dass nicht mehr wie bisher üblich, der Mieter bzw. Käufer die Maklerkaution zahlen muss, sondern derjenige, der einen Makler mit einem Auftrag betraut. Die neue Regelung freut vor allem die, die auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind und ärgert Vermieter, Verkäufer und Makler. Denn die drei Letzteren waren in der Vergangenheit eine für sie wunderbare Symbiose eingegangen: Verkäufer und Vermieter mussten sich nicht selbst bemühen ihre Objekte an den Mann oder die Frau zu bringen und Makler konnten sich stets sicher sein genügend Vermittlungsaufträge zu bekommen, denn bezahlt wurde die Rechnung für ihre Dienstleistung in der Regel von einem anderen als dem Auftraggeber.

Vermieter, die sich nun die Hilfe eines Maklers nicht leisten können oder wollen, sollten jetzt selbst aktiv werden. Zwar kann das Vermieten einer Immobilien auch durchaus eine längerwierige Angelegenheit werden, aber ein Buch mit 7 Siegeln ist es keinesfalls. Und man kann sogar einen Vorteil darin sehen, sein Eigentum selbst zu vermakeln, denn wer kennt das eigene Objekt besser und wer weiß besser, an wen und zu welchen Konditionen vermietet werden soll als der Eigentümer selbst! Zudem freut es auch manchen Mietinteressenten, wenn sich der Vermieter selbst kümmert, denn so braucht er nicht zu befürchten, dass Maklergebühren „versteckt“ auf ihn übertragen werden. Zudem lernt man beim Selbst-Vermarkten seinen Mieter auch besser kennen, als wenn die Auswahl durch den Makler erfolgt.

Zu klären gibt es als Vermieter allerdings eine Menge: Das fängt beim Feststellen des Zustands der zu vermietenden Wohnung an, bedeutet, dass man eine realistische Mietsumme festlegen, die Wohnung inserieren, Mietvertrag gestalten und letztlich den richtigen Mieter so aussuchen muss, dass man möglichst kein Risiko eingeht. Die Liste der To Dos ist lang und wer das noch nie selbst gemacht hat, wird hier leicht etwas vergessen. Daher sollten sich Vermieter vorher schlau machen, was es alles zu bedenken gibt. Im „Leitfaden für Vermieter: Vermieten ohne Makler“ findet sich geballtes Vermieterknowhow, sogar mit Checklisten, die dafür sorgen, dass nichts vergessen wird.

Noch ein Tipp: Eine erfolgreiche Vermietung ist nicht nur eine Frage des Geldes. Wer Wert auf ein längerfristiges Mietverhältnis legt, tut gut daran auch an das persönliche Umfeld zu denken. Insbesondere in Mehrfamilienhäusern ist es wichtig, dass sich die Bewohner möglichst gut verstehen oder zumindest keine vorhersehbaren Interessenskonflikte haben werden. Vermieter sollten daher auch Zeit und Empathie investieren, um den Interessen des Wohnumfelds – und somit auch automatisch denen des neue Mieters – gerecht zu werden. Damit spart man sich meistens Ärger und freut sich über ein langes ungetrübtes Mietverhältnis.

2 Gedanke zu “Wohnung vermieten ohne Makler”
  1. Selbst als Makler finde ich es fair. Und der Markt wirft auch weiterhin noch genug Aufträge ab, von welcher Seite auch immer. Da bin ich mir ziemlich sicher.

  2. Vielen Dank für euren informativen Artikel! Ich würde mir wünschen, noch einen weiteren Artikel zu diesem Thema auf euren Seiten zu erblicken, da das Thema im Laufe der letzten Wochen und generell seit der Entscheidung ja doch noch mehr an Brisanz zugenommen hat.

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