Nicht nur für künftige Häuslebauer sind die Zeiten günstig – zumindest, was die Bauzinsen angeht. Seit Jahren sinken sie und befinden sich derzeit auf einem fast unschlagbar niedrigen Niveau. Wenn der Immobilienkauf schon länger zurückliegt, läuft vielleicht demnächst die Zinsbindung für das Darlehen aus. Da lohnt es sich genauer zu vergleichen, welche Bank die besten Konditionen für eine Anschlussfinanzierung bietet.

Angebote bei mehreren Banken einholen

Derzeit gewähren zwar alle Banken günstige Bauzinsen, doch variieren sie immer noch zwischen 0,3 und 1,5 Prozent. Je nach Restschuld für das Haus oder die Wohnung, macht das zum Teil viel Geld aus. Daher lohnt es sich, bei mehreren Banken Angebote einzuholen. In der Regel bekommt man ein halbes Jahr vor Ablauf der Zinsbindung einen Brief von seiner Hausbank und hat genügend Zeit, sich umzusehen, wie die Konditionen bei anderen Kreditinstituten sind. Meist haben sich die Immobilienkäufer für 10 oder 15 Jahre verpflichtet und jetzt die Möglichkeit, zu weitaus niedrigeren Zinsen die Restschuld zu begleichen. Damals lagen die Bau-Zinsen bei über 4 % und sind seitdem stetig gefallen. Ein Trend, der sich vermutlich in unmittelbarer Zukunft nicht umkehren dürfte.

Wirtschaftliche Engpässe absichern

Allerdings kann auch ein Verbleib bei der bisherigen Bank sinnvoll sein, in erster Linie, weil die neue Bank noch einmal die Kreditwürdigkeit prüft – was die alte nicht macht. In vielen Haushalten hat sich die Einkommenssituation in den letzten Monaten Corona-bedingt verschlechtert, da sind Bauherren froh, wenn sie bereits das Vertrauen ihrer Bank genießen. Zudem droht aufgrund der Corona-Krise so mancher Immobilie der Notverkauf, denn vor allem Selbständigen brechen die Einkünfte weg. Gerade deshalb sollte man Vergleiche anstellen und die Hausbank bei Bedarf auf die niedrigeren Zinssätze anderer Kreditinstitute hinweisen um die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Wer im Zuge der Anschlussfinanzierung einen neuen Vertrag aushandelt, sollte seine Situation im Blick haben. In jedem Fall lohnt es, Sondertilgungsmöglichkeiten oder variable Tilgungsraten zu vereinbaren. So lassen sich wirtschaftlich schwierige Lagen wie Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit besser kompensieren. Hat man das Recht auf Wechsel des Tilgungssatzes festgeschrieben, kann man die Tilgungsrate bei Bedarf senken oder erhöhen.

Schneller schuldenfrei

Pauschal gilt: Je höher die Tilgungsrate, desto früher ist der Kredit abbezahlt. Wird die Lebensversicherung fällig oder flattert eine unerwartete Erbschaft, Schenkung oder gar ein Lottogewinn ins Haus, lassen sich schnell größere Summen der Restschuld tilgen. Manchmal kann der Kredit dann auch auf einmal beglichen werden, sofern es entweder vertraglich vereinbart wurde oder sich das Kreditinstitut zu günstigen Konditionen darauf einlässt. Jedoch sollte man genau nachrechnen, ob das sinnvoll ist, denn einige Banken verlangen sogenannte Vorfälligkeitsentschädigungen von mehreren 10.000 Euro. Die dürfen sie verlangen, wenn Kunden ein Immobiliendarlehen früher als geplant zurückzahlen und ein solches Recht nicht vertraglich vereinbart haben.

Forwardkredite für Sicherheitsbewusste

Eine bewährte Absicherung gegen steigende Zinsen sind Forwarddarlehen. Sie kommen für Kunden in Frage, die nicht im gleichen Jahr einen Anschlusskredit brauchen und sehr sicherheitsorientiert sind. Mit einem Forwardkredit lässt sich das aktuell günstige Zinsniveau gegen einen geringen Aufschlag bis zu fünf Jahre im Voraus sichern. Man kann damit bei steigenden Zinsen Geld sparen. Allerdings sieht es derzeit nicht danach aus, so dass ein Forwardkredit eher ein Verlustgeschäft wäre.  

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