In einer Pressemitteilung stellt der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) fest, dass immer mehr Hauseigentümer in die Wertsteigerung oder den Komfort ihrer Immobilie investieren, sei es um sie energetisch effizienter zu machen oder altersgerecht zu gestalten. Davon profitiert das deutsche Handwerk, insbesondere die Heizungs-, Sanitär- und Klima-Branche. Deren Umsatz stieg sowohl 2011 als auch 2012 jeweils um drei Prozent, im letzten Jahr real auf 36,8 Milliarden Euro. Besonders viel Geld wird in die Erneuerung von Badezimmern oder in neue Heizungsanlagen gesteckt. Die Deutschen betrachten ihr Eigentum als eine besonders sichere Anlageinvestition, in die es sich lohnt, die Ersparnisse fließen zu lassen.
Dazu ein Blick in die Statistik: 2012 wurde ein Drittel mehr Bäder saniert als 2011, insgesamt wurden 480.000 Bäder neu geplant oder installiert. Die 30.000 Betriebe, die dem ZVSHK angehören, haben 2012 durchschnittlich je 16 Badsanierungen pro Innungsbetrieb durchgeführt, vier mehr als noch im Jahr zuvor. Zwar verzeichnet die Branche 2012 im Bereich der Heizungen mit etwas über 500.000 Modernisierungen kaum einen Anstieg gegenüber 2011, aber die Gründe hierfür scheinen eher politischer Natur zu sein: Die monatelangen Diskussionen darüber, ob energetische Sanierungen steuerlich absetzbar werden sollen, hat die Verbraucher abwarten lassen.
63,5 Prozent aller Sanierungsaufträge werden von privaten Kunden erteilt, 75 Prozent dieser Aufträge werden in Altbauten verrichtet. ZVSHK-Präsident Manfred Stather sieht in diesen Zahlen einen Beleg dafür, dass das Heizungs-, Sanitär- und Klimahandwerk einen großen Teil der Energiewende bewerkstelligt und fordert die Politik dazu auf, dies entsprechend anzuerkennen und mit entsprechenden Marktanreizen darauf zu reagieren. Beim Thema Energiewende dreht sich derzeit vieles um alternative Energieerzeugung und dort fließt auch ein Großteil der Fördergelder hin. Damit wird der große Anteil von energiesparenden Maßnahmen, wie sie durch SHK-Betriebe umgesetzt werden, an der Energiewende verkannt. Diese Seite der Energiewende birgt weiterhin große Potenziale und sollte daher auch poplitisch stärker gefördert werden.
Vor dem Hintergrund der gestiegenen Umsätze und der Aussicht auf eine weiterhin stabile Auftragslage in der Heizungs-, Sanitär- und Klimabranche scheint diesem Handwerksbereich eine gute Zukunft beschieden. Doch mit Sorge blickt der Zentralverband SHK auf die Zahl der Auszubildenden. Von den insgesamt 342.280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im SHK-Handwerk sind nur 33.600 Auszubildende. Damit hat sich die Anzahl der in Ausbildung befindlichen SHK-Handwerker in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert. Der bereits bestehende Fachkräftemangel wird sich somit in den nächsten Jahren noch verstärken. Die Bundesagentur für Arbeit bestätigt bereits, dass aktuell Fachkräfte bei den Klempnern, Heizungs- und Klimatechnikern sowie im Sanitärfachhandel fehlen.
„Volles Rohr Zukunft“ heißt eine 2012 ins Leben gerufene Kampagne, die Nachwuchs für die vier verschiedenen Berufsfelder im SHK-Handwerk begeistern soll. Es wurde eigens ein Internet-Portal, das besonders junge Menschen ansprechen soll. Infos hierzu finden sich unter: www.vollesrohrzukunft.de
Quelle: Zentralverband Sanitär Heizung Klima 2013